Nachdem ich/wir beim letzten Mal eine vermeintlich dicke Spur nicht verfolgt hatten, versuchten wir es dieses Mal. Unsere Häckse Jessie konnte uns die Adresse der Kontaktperson des letzten Runs ausfindig machen und wir machten uns dorthin auf den Weg. Ich (Datenkurier Johnny) wusste nicht genau, warum, aber ich hatte stark den Eindruck, dass diese Astrid uns helfen konnte, Licht ins Dunkel zu bringen. Ich war rollenbedingt ein bisschen paranoid und sah möglicherweise Verbindungen, wo keine waren – vielleicht aber auch nicht. Die Frau war unseren Recherchen nach für den Run bei der Firma in die IT eingeschleust worden, um dann wegen Diebstahl von „Büromaterial“ gekündigt zu werden … ookay.
Wir durchsuchten ihre leere Wohnung und fanden zumindest ein Display sowie Tastatur als auch eine Videokamera. Beides brachten wir zu unserer Technikerin Maddy, die uns einige erste Hinweise geben konnte, den Rest musste aber Jessie erledigen, die ein Watchlog auf eine bestimmte IP legte, die wir als Ausgangspunkt mehrerer Hops ins Darknet oder ähnliches vermuteten. Wir wollten wissen, wohin die Daten der Kamera wirklich gestreamt wurden.
Einige Tage später war ich erneut bei Maddy, um die verschlüsselte Partition in meinem Datenspeicher extrahieren zu lassen, was aber leider nicht klappte. Der Bereich war durch ein Passwort geschützt, das wir noch herausfinden müssen. Jessie ist dran. Während des Scans erhielt Jessie eine Nachricht, über die sie zunächst nicht sprechen wollte. Ich rief sie später an und stellte sie zur Rede, woraufhin sie zugab, dass ihr Watchlog aufgeflogen war. Nach etwas Bohren meinte sie, dass die Gegenseite einiges draufhaben musste. Meine Vorahnungen verstärkten sich zusehends. Ich ließ meine Hardware noch genauer scannen und konnte so zumindest herausfinden, dass sie vermutlich von einem Konzern eingebaut worden war. Der Preis war für eine Einzelperson eigentlich zu hoch.
Zunächst sah es also so aus, als würden wir mehrfach in einer Sackgasse landen, bis sich Astrid dann über das Netz bei mir meldete, um persönlich zu reden. Und mit diesem Cliffhanger war der Abend zu Ende.
Wir waren heute alle ziemlich ausgelassen, von düsterer Stimmung war nicht viel zu merken. Es liefen wieder verschiedene Synthwave-/Cyberpunk-Mixe, was wieder sehr gut passte. Was mir auf dem Weg nach Hause in den Sinn kam: Es hat mir Spaß gemacht, weil sich ganz langsam eine Spur herauskristallisieren könnte, damit wir ein klares Ziel bekommen. Exploratives Spiel ist eine Weile ganz nett, aber eine gewisse Richtung ist schon wichtig. Außerdem kann ich teilweise nicht mehr sagen, wo ich als Spieler anfing und in die Rolle überging. Das rockt. Einerseits ist deshalb wahrscheinlich relativ viel von mir als Spieler dabei, andererseits tauche ich so gut in die Rolle ein – weil ich nicht weiter nachdenken muss, was die Rolle tun würde. Was nicht von mir als Person kommt, ist die traumatische Belastung durch die Vergangenheit und das Gefühl, dass sich eine dunkle Wolke über Johnny zusammenbraut.
Paranoia oder realistische Vorsicht? Wir werden sehen.
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