Die freie Zeit zwischen den Jahren nutze ich, um nicht nur in unserer Wohnung, sondern auch auf dem Notebook klar Schiff zu machen. Herumliegende Dokumente werden digitalisiert und anschließend entsorgt, der Kleiderschrank wird ausgemistet und das ein oder andere unnütze Küchen-Gadget landet bei den Kleinanzeigen.
Auch vor meinem Notebook mache ich nicht halt. Auch dort sammelt sich im Laufe das Jahres vieles Unnötige an. Also Zeit für einen kleinen Frühjahrsputz.
Backup
Zunächst ist das Thema Backup dran. Alle Fotos, die in diesem Jahr neu hinzugekommen sind, werden gesichert. Wer öfter etwas auf meinem Blog ließt, kennt meine Affinität zu optischen Medien. Einmal gebrannt, können die Daten nur durch Umwelteinflüsse und den langsamen Zerfall des Datenträgers vernichtet werden. Ein versehentliches Überschreiben oder Ähnliches kann nicht zum Problem werden.
Lange Rede, kurzer Sinn: Alle Fotos von 2020 werden auf eine Blue-ray gebrannt. Bei Gelegenheit kommt diese Blue-ray dann in das Bankschließfach und somit sollte für die nächsten 10 - 20 Jahre Ruhe sein.
Das monatliche Offsite-Backup der digitalisierten Dokumente kann man in diesem Zuge natürlich auch gleich mitmachen.
Aufräumen
So nun ist alles gesichert. Aber spätestens bei einem Blick in den Dateimanager fällt auf: Es hat sich ganz schön viel Schrott angesammelt. Nur noch 20 GB freier Speicher ... dies wird wohl für das neue Jahr nicht mehr ausreichen.
Papierkorb
Also zunächst das Offensichtliche: Werfen wir einen Blick in den Papierkorb. Eine kurze Prüfung, ob sich dort irgendwas befindet, was noch gebraucht wird: Nein. Also weg damit.
--> 10 GB mehr Speicherplatz.
(Ja, den Papierkorb könnte ich auch öfter mal leeren)
Downloads
Das zweite Offensichtliche: der Downloads-Ordner. Auch hier kann eigentlich fast alles weg.
--> Noch mal 5 GB mehr Speicherplatz.
Flatpak
Jetzt schauen wir ein wenig tiefer ins System. Für ein paar wenige Programme verwende ich Flatpaks. Bei Flatpaks werden alte Runtimes, die nicht mehr benötigt werden, nicht automatisch entfernt. So kann sich hier einiges an Unsinn ansammeln.
Also entfernen wir alles Unnötige:
flatpak uninstall --unused
Mehr Details bei Linuxuprising.com
Dann noch ein Blick, was wir denn alles so per Flatpak installiert haben:
flatpak list
Flatpaks sind meist nicht gerade schlank, entsprechend lohnt es sich hier unnötige Applikationen zu entfernen:
flatpak uninstall Tootle
--> 4 GB mehr freier Speicherplatz
Snap
Auch Snap dümpelt auf meinem System herum. Schauen wir also an, ob es auch hier unnötige Pakete gibt und entfernen diese ggf.
snap list
snap remove gitkraken
--> Bei mir war hier nichts Unnötiges dabei.
pacman-Paketmanager Cache leeren
Hier wird es nun distributionsspezifisch. Im Cache vom Paketmanager kann sich auch das ein oder andere unnötige ansammeln. Ich verwende Manjaro, also eine Distribution, die auf Arch basiert und pacman als Paketmanager verwendet.
Schauen wir uns zunächst an, wie viel Platz verbraucht wird:
du -h /var/cache/pacman/pkg
Bei mir sind dies immerhin 8 GB.
Und nun leeren wir den Cache:
sudo pacman -Scc
--> 8 GB Speicherplatz (temporär) gewonnen.
Orphans entfernen
Wird unter Manjaro Software installiert, hat diese häufig Abhängigkeiten zu anderen Paketen. Wird nun die ursprüngliche Software deinstalliert, kann es sein, dass die Abhängigkeiten auf dem System verbleiben, obwohl diese eigentlich gar nicht mehr gebraucht werden. Also weg damit:
sudo pacman -Rns $(pacman -Qtdq)
Näheres hierzu:
Howto bei averagelinuxuser.com
Cache leeren
Bleibt noch der Cache-Ordner im Home-Verzeichnis. In diesem Verzeichnis speichern viele Applikationen ihre temporären Dateien. Häufig bleiben hier Reste übrig, gerade wenn ein Programm gelöscht wurde.
~/.cache/
Das Verzeichnis kann einfach per rm -rf ~/.cache/*
geleert werden.
--> 5 GB Speicherplatz freigegeben
Disk Usage Analyzer
Das war der einfache Teil, da es nur Systemdaten betroffen hat. Aber es sammeln sich auch überall persönliche Daten an. Schauen wir uns noch an, wo es überhaupt effektiv ist aufzuräumen.
Mittels des Tools "Disk Usage Analyzer" kann man einfach ermitteln, wo denn der meiste Platz benötigt wird. Screenshots und mehr Infos sind auf der Webseite zu finden:
Die größten Speicherfresser sind bei mir die Digikam-Foto-Bibliothek und das Verzeichnis für das Backintime-Backup. Hier gibt es nichts zu entfernen.
Aber auch hier konnte ich viel finden, was nicht mehr benötigt wird. Alte virtuelle Maschinen, Verzeichnisse, in denen noch Fotos sind, obwohl schon eine Kopie in Digikam liegt usw.
Fazit
Statt der 20 GB, die anfangs verfügbar waren, sind nun wieder 60 GB nutzbarer Speicherplatz frei. Nicht super viel, aber für die nächsten Monate sollte dies wieder ausreichend sein.
Wird dann doch mehr gebraucht, muss ich entweder eine größere SSD einbauen oder das Backup von Backintime auslagern. Aber alles zu seiner Zeit.
Photo by Daniel von Appen on Unsplash
Comments
April 6, 2023 04:20
I’m blown away by the quality of 2048 this article. The author’s writing is exceptional, and the research they’ve done is truly impressive.